Wissenswertes (FAQ)

Gruppe von Kajakfahrern und Stand-Up Paddlerin auf dem See

Ursprung
Kanufahren kommt ursprünglich von den Urvölkern. Aus Knochen und Ästen bauten sie die Gerüste der Kanus und bespannten diese mit Häuten. Damit konnten sie sich auf Seen und zum Teil auch schon auf Flüssen fortbewegen.
Zum einen bauten die Indianer in Nordamerika die Kanadier. Kanadier sind oben ursprünglich offen. Das bedeutet, dass man meistens kniend im Boot ist und sich mit einem Stechpaddel fortbewegt. Dies ist ein Paddel, welches nur eine Paddelfläche hat.
Zum andern entwickelten die Inuit-Völker in den arktischen und subarktischen Regionen das Kajak. Im Kajak sitzt man und das Boot ist oben bis auf eine Lucke, wo der Fahrer drinsitzt, geschlossen. Im Gegensatz zum Kanadier paddelt man im Kajak mit einem Doppelpaddel, also einem Paddel mit zwei Paddelflächen.

Kanu in Europa
Bis das Kanufahren nach Europa kam und als Fortbewegungs- und Freizeitmittel genutzt wurde, brauchte es einige Zeit und vor allem brauchte es den Briten John McGregor, welcher im 1865 mit seinem Kanu, namens Rob Roy, 1000 Meilen durch Europa paddelte und segelte (sein Kanu besass zusätzlich ein Segel, konnte aber auch auf Flüssen fahren). Seine Reise dokumentierte er in seinem Buch, "A Thousand Miles In The "Rob Roy" Canoe On Rivers And Lakes of Europe".

Aufschwung des Kanusports
Anfangs des 20. Jahrhunderts entstanden in Deutschland die ersten Faltboote, die grosse Ähnlichkeit mit den ursprünglichen Kajaks der Inuit hatten. Das Gerüst war allerdings aus Holz und mit Segeltuch bespannt.
In der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts entstanden die ersten Fiberglasboote. Diese robusteren, gleichzeitig jedoch leichteren Kunststoffboote führten zu einem grossen Aufschwung des Kanusports. Die Kanus wurden nun serienmässig hergestellt, rundere Formen konnten produziert werden und die Boote wurden weniger schnell zerstört. Dies vereinfachte nicht nur das Wildwasserfahren, sondern es wurde auch viel sicherer.
In den 80er Jahren wurde das Fiberglas immer mehr durch neuartige Kunststoffe ersetzt und gleichzeitig wurden vermehrt Plastikboote (PVC) gebaut, welche im Gegensatz zu den alten Booten unzerstörbar sind. Dies ermöglicht es erfahrenen Kanufahrern noch schwierigere Flüsse zu befahren.

Vielseitigkeit
Wie wir gesehen haben, geht die Geschichte des Kanufahrens sehr weit zurück und der Kanusport kann sehr vielseitig betrieben werden. Es gibt Kajaks oder Kanadier, Boote mit einem, zwei, vier oder noch mehr Plätzen. Man kann auf dem Fluss oder auf dem See kanufahren und man kann es zur Fortbewegung, als Spass oder als Wettkampfdisziplin betreiben.

Kanu als Fortbeweguns- und Freizeitgerät (Kanuwandern)
Ein Grossteil der Kanufahrer benutzt das Kanu als Fortbewegungs- oder Freizeitgerät. Dabei spricht man von Kanuwandern. Das Ziel dieser Leute ist es, die Natur zu geniessen, abzuschalten und vorwärts zu kommen. Auf Flussfahrten kann ein weiterer Anreiz der Adrenalinschub sein. Oft wird aber auch auf dem Fluss einfach die Natur beobachtet und das Kanufahren zum Abschalten des Alltags genutzt.
Zur Zeit ist das Kanuwandern in Seekajaks sehr beliebt. Das Seekajak hat den Vorteil, dass es schneller ist als herkömmliche Tourenkajaks und besser geradeaus läuft. Oft hat es in Seekajaks extra Stauraum für Gepäck, so dass man auch mehere Tage, ja sogar mehrere Wochen unterwegs sein kann. Das Seekajakfahren darf aber auf keinen Fall unterschätzt werden. Gerade auf dem Meer ist es sehr anspruchsvoll und auch auf dem See ist eine gute Technik und Kenntnis über Boot und Wasser unerlässlich.

Viele kleine Tricks und Tipps vereinfachen das Navigieren auf dem See und machen das Naturvergnügen sicherer.