Blog: Eskimorolle erlernen leicht gemacht?

Bei der Eskimorolle ist der Paddler zwangsweise unter Wasser

Eines vorweg, das Erlernen der Eskimorolle ist für die Mehrheit eine echte Herausforderung. Mit ein paar Tipps, dem richtigen Aufbau und etwas Geduld klappt es aber bei den Meisten.

Immer wieder höre ich von Paddlern, dass sie sich die Eskimorolle versucht haben selbst beizubringen und frustriert aufgegeben haben. Obwohl ich persönlich oft autodidaktisch lerne, ist das bei der Eskimorolle tendenziell eine schlechte Idee. Aber warum ist das so schwierig?

Komplexe Bewegung
Bei der Eskimorolle kommen verschiedene Gründe zusammen, welche diese so schwierig machen. Ein erster Punkt ist, dass die Bewegung auf dem Kopf gemacht werden muss in einer Art „Schwebezustand“. Astronauten üben das vor dem Flug ins Weltall stundenlang, was beweisen sollte, dass es wirklich nicht einfach ist. Weiter ist die Bewegung für das Aufkanten des Bootes ein Zusammenspiel von den verschiedenen Körperpartien Beine, Hüfte, Rumpf, Arme, Schultern und Kopf. Wobei das Timing eine entscheidende Rolle spielt. Nur eine falsche Bewegung oder nicht exakt zur richtigen Zeit und schon fällt der Paddler zurück unter Wasser. Wobei wir beim letzten Punkt ankommen, welche das Ganze erschwert. Die Rolle muss zwangsweise unter Wasser stattfinden. Das erschwert schon mal die Kommunikation zwischen Lehrer und Lernenden. Vor allem löst es aber bei den meisten Menschen ein Gefühl von Unbehagen bis Panik aus.

Was hilft?
In den vielen Jahren, in welchen ich Jugendlichen und Erwachsenen versuche, die Eskimorolle beizubringen, habe ich sehr viel gelernt und mein Unterrichtstil weiterentwickelt. Sowohl bei Jugendlichen, aber vor allem bei Erwachsenen, investiere ich heute viel mehr Zeit in die Wasserangewöhnung. Viel Tauchen, Purzelbäume vorwärts und rückwärts, unter Wasser ins Boot einsteigen und viele weitere Übungen helfen mehr Vertrauen zu bekommen. Diese „Investition“ lohnt sich, denn es kommt viel seltener zu Blockaden und damit hergehender Frustration respektive negativen Erlebnissen. Anschliessend nehmen wir, wie das die meisten Kanulehrer machen, die Bewegung auseinander in Einzelteile und üben diese, bis sie möglichst automatisiert sind. Erst dann setzen wir diese zusammen. Eine Eigenheit bei unseren Eskimorollen-Kurse ist, dass wir normalerweise die einzelnen Übungen immer zuerst mit der schwächeren Seite machen. Denn wie bei vielem, gibt es auch beim Eskimotieren eine bessere und eine schwächere Seite. Übt man zuerst mit der schwächeren Seite, geht es dann meistens auf der guten Seite bereits problemlos. Bestenfalls kann man am Schluss die Eskimorolle auf beiden Seiten. Ein Vorteil, denn wer zuerst die Eskimorolle auf der besseren Seite und erst dann auf der schwächeren Seite lernt, übt erfahrungsgemäss nochmals viel länger, bis es beidseitig funktioniert.

Ohne geht’s (fast) nicht
Wer, wie eingangs erwähnt, sich die Eskimorolle selbst beibringen möchte, wird mit grosser Wahrscheinlichkeit scheitern oder viel länger lernen als notwendig. Deshalb lohnt es sich einen erfahrenen Eskimotierer zur Hilfe zu nehmen oder einen Kurs zu besuchen. Und für alle die zu Hause kein Hallenbad zur Verfügung haben, empfiehlt es sich sowieso einen Kurs im Hallenbad zu besuchen. Die Chance auf Erfolg ist im klaren Becken mit warmem Wasser deutlich grösser als im kalten und dunkeln See.
Übrigens: Wir geben in unseren Eskimorollen-Kurse keine Garantie ab, dass man die Rolle in den vier Kursabenden erlernt. Aber wir versichern euch, dass ihr viel weniger Respekt vor dem Kentern habt und mit vielen positiven Erfahrungen den Kurs abschliesst!

Eskimotierkurse der Kanuwelt: www.kanuwelt.ch/eskimotierkurs