Kanu, Kajak oder Kanadier – wir lösen das Begriffschaos

Kajak, Kanadier oder doch Kanu - was ist der Unterschied

Wenn du dich mit dem Paddelsport beschäftigst, stösst du schnell auf verschiedene Begriffe wie Kanu, Kajak oder Kanadier. Doch was genau ist der Unterschied? Oft werden die Begriffe synonym verwendet, dabei gibt es klare Unterschiede zwischen den Bootstypen. In diesem Artikel bringen wir Licht ins Dunkel und erklären, welches Boot für dich das Richtige ist.

Was ist ein Kanu?
Der Begriff Kanu ist der Oberbegriff für Boote, die mit Paddeln angetrieben werden. Dabei unterscheidet man zwei Hauptarten:

  • Kajaks
  • Kanadier

Jedes dieser Boote hat eigene Merkmale, die es für unterschiedliche Einsatzbereiche prädestinieren.

Das Kajak – Schnell und wendig
Das Kajak kommt ursprünglich von den Ureinwohnern in Grönland. Das Gerüst wurde aus Tierknochen und Holz geformt und mit Tierhäuten bespannt. Das Kajak diente vor allem zum Jagen und weil eine Kenterung im eiskalten Wasser tödlich war, haben sie die lebensrettende Eskimorolle erfunden.
Merkmale eines Kajaks:

  • Flaches, oft schlankes Design
  • Geschlossene Sitzposition mit angewinkelten Beinen
  • Doppelpaddel mit Blättern an beiden Enden
  • Häufig mit Spritzdecke, um Wasser fernzuhalten

Vorteile des Kajaks:

  • Hohe Geschwindigkeit und Wendigkeit
  • Geringer Wasserwiderstand
  • Perfekt für Flüsse, Seen und das Meer
  • Ideal für Sportler und lange Touren

Einsatzbereiche:
Kajaks sind in vielen Varianten erhältlich, darunter Tourenkajaks, Seekajaks, Wildwasserkajaks und Fitnesskajaks. Sie eignen sich besonders für Einzelpaddler, die schnell und effizient vorankommen wollen.

Der Kanadier – Das robuste Expeditions- und Familienboot
Der Kanadier kommt, wie der Name vermuten lässt, von den Urvölkern in Nordamerika. Die Boote wurden normalerweise aus Holz angefertigt und dienten als Transportmittel vor allem auf Flüssen.
Merkmale eines Kanadiers:

  • Offenes Boot mit hoher Bordwand
  • Sitzbänke, aber korrekterweise in kniender Paddelposition
  • Stechpaddel mit nur einem Blatt
  • Viel Stauraum für Gepäck und Kinder

Vorteile des Kanadiers:

  • Viel Platz für Ausrüstung und Mitfahrer
  • Stabil und kippresistent
  • Perfekt für Familien und lange Expeditionen
  • Gut geeignet für ruhige Flüsse und Seen

Einsatzbereiche:
Kanadier sind die erste Wahl für längere Touren mit viel Gepäck oder für Gruppen. Besonders beliebt sind sie bei Outdoor-Abenteuern, Campingtrips und entspannten Paddeltouren auf ruhigen Gewässern.

Welches Boot ist das Richtige für dich?
Die Wahl zwischen Kajak und Kanadier hängt von deinen persönlichen Vorlieben ab:

  • Wenn du schnell und sportlich paddeln möchtest → Kajak
  • Wenn du gemütlich mit Familie oder auf lagen Touren mit viel Gepäck unterwegs bist → Kanadier
  • Wenn du Wildwasser-Action suchst → Wildwasserkajak

Fazit
Der Begriff Kanu umfasst sowohl Kajaks als auch Kanadier, die sich in Bauweise, Paddeltechnik und Einsatzgebieten unterscheiden. Das Begriffschaos kommt vor allem daher, dass es in vielen anderen Sprachen lediglich den Begriff „Kayak“ für Kajak und „Canoe“ für Kanadier gibt. Das bedeutet, es fehlt der Überbegriff. Wir von der Kanuwelt schätzen diesen Übergriff, zum Beispiel um zu sagen, dass wir eine Kanuschule sind, welche Kajak und Kanadier anbietet. Im Englischen wären wir eine „kayak and canoe school“. Aus diesem Grund ist uns die korrekte Begrifflichkeit noch wichtig. Aber egal, für welches Boot du dich entscheidest – das Wichtigste ist, dass du Spass auf dem Wasser hast!